"Ja, mein Kind, einer muss schließlich auch das Ende vom Baguette essen!" Wie einfach das Leben sein kann, wenn es um Fragen wie diese geht. Wenn nur gerangelt wird, wen man zuerst eingecremt und wer demnach als erstes am Pool ist, wer wie lange mit dem Stand Up Board paddeln darf und wer das letzte Schokocroissant bekommt. Wie leicht unsere zwei Frankreichwochen im Sommer für uns waren, und wie gut wir daran getan haben, dass wir uns eben diese Leichtigkeit nicht haben nehmen lassen. Ein Sommer zu Hause ist mit Sicherheit auch schön, aber besonders schön ist es doch, wenn man wieder zurückkommt. Zurück aus einem anderen Land, mit einem Geschmack von Croissants und frisch gepflückten Pfirsichen auf der Zunge, mit Sand vom Flussufer der Ardéche in den Schuhen, dem umwerfenden Geruch von Lavendel in der Nase, auf der sich unzählige neue Sommersprossen eingefunden haben. Wir haben wirklich lange hin und her überlegt, wie ist die Lage, können wir es wagen, bringen wir uns oder andere in Coronagefahr? Wenn wir im Sommer zu Hause bleiben, so dachten wir, den Herbsturlaub an der holländischen Nordsee, den haben wir dann doch sicher. Von wegen, nichts ist sicher. Das weiß ich heute schon wieder ein wenig besser als noch vor ein paar Monaten. Um so glücklicher bin ich, dass wir dann doch gefahren sind.
1200 Kilometer von unserem Zuhause entfernt haben wir ganz für uns und mit wahrlich viel Abstand zu allem und jedem die nördliche Region der Ardéche kennen- und lieben gelernt. Sonne, Berge, Natur, Wasser. Eine Landschaft die all unseren Sommerbedürfnissen so sehr gerecht wurde. Ich habe mal gelesen, das Reiseziel sei kein Ort, vielmehr sei es eine Art, die Dinge -und vermutlich auch sich selbst an diesem Ort- neu zu betrachten. Diese Eindrücke, diese Urlaubswochen sind es doch, die uns jene einzigartigen Sommererinnerungen bescheren, die unsere Herzalben füllen. Die haben wir sicher. Und genau darin möchte ich nun ein wenig blättern, möchte ganz einfach kurz noch mal abtauchen, bevor wir uns nun wieder zurückziehen, bevor es endgültig herbstlichwinterlichwomöglichweihnachtlichgemütlich wird. Ich freue mich, wenn du mitblätterst!
Herzliche Grüße
Goldi