Dienstag, 12. Januar 2021

#stayhome - Eine kompakte Erinnerung

Stay home bedeutet: Abends aus der bequemen Leggings zu steigen, um noch mal kurz in die Muckelhose zu schlüpfen. Es bedeutet außerdem: Eigene Strukturen zu erschaffen, für mehr Gemütlichkeit den leuchtenden Stern doch noch hängen zu lassen, Homeschoolingschnittchen zu schmieren und tüchtig und viel zu Hause zu lernen,  mir von eigenen SchülerInnen via Videokonferenz vorlesen zu lassen, täglich der liebgewonnenen Yogapraxis nachzugehen, noch mehr zu kochen und zu backen und außerdem, dass der Einkauf der einzige Sozialkontakt ist, langfristige Schnitzprojekte, keine Freunde treffen, dafür mit ihnen per facetime zu telefonieren, häkeln, stricken, tralala, online Ballett- und Klavierunterricht, Rollentraining, immer einen Ticken zu spät schlafen zu gehen und eben viel viel wertvolle Zeit zu fünft. Ich habe das Gefühl, in keiner meiner bisherigen Lebensphasen hatte ich so sehr den Gedanken: Wow, das wird eine intensive Erinnerung werden. Ob es daran liegt, dass wirklich alle Menschen gerade diese Erfahrung machen, wenn auch höchst individuell? Ich bin unsagbar dankbar, dass ich mehr Striche auf der positiven Erinnerungsseite verbuchen kann. Das muss ich nicht betonen. Meine Gedanken sind oft bei denen, die es richtig schwer getroffen hat und noch immer trifft. Und derer gibt es viele. Viele auf unterschiedlichste Weise. 
Ich nehme an, vom Alter unserer Kinder her hätte es auch vermutlich keinen besseren Zeitpunkt für diese Erfahrung als den jetzigen geben können. Mit ihren 13, 10 und 9 Jahren mögen sie alle noch gerne zusammen Zeit verbringen, sie haben gemeinsame Ideen, wir können sie mit gleichen Büchern zum Vorlesen, Spielen, Filmen, Ausflügen in den Wald und Familienevents begeistern. Wer weiß, vielleicht wäre es zu einem anderen Zeitpunkt auch gegangen. Aber es ist immer alles jetzt. Und so lebt es sich für uns dann auch gut.   
Als es im vergangenen März zum ersten Lockdown kam, habe ich in den ersten vierzehn Tagen täglich notiert, was wir gemacht haben, wie wir unsere Tage unter dem "Alles wird gut Regenbogen" zu Hause verbracht haben. Dann kamen die Osterferien, ach, und danach, so dachte ich, geht alles normal weiter. Da war der Wunsch wohl der Vater dieses absolut naiven Gedankens. Nun, wir befinden uns mitten im zweiten Lockdown. Dafür packen wir es gut. Schon wieder und immer noch. Und doch sehnen auch wir unseren Alltag herbei. An diese verrückte Zeit möchte ich mich aber dennoch erinnern. Und es wird eine gute Erinnerung sein, wenn ich meine kompakte Zusammenfassung betrachte. Ich wiederhole mich: Was für ein Glück. Mein Beitrag für 12 von 12 im Januar

Wirst du gute Erinnerungen haben?

GOLDI








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Sonntag, 10. Januar 2021

Punkt für Punkt - Mein Bullet Journal

Hallo, 2021! Ich bin bereit! Bereit für deine kleinen, mittelgroßen und großen Abenteuer. Was auch immer kommen mag, dein Vorgängerjahr hatte es ja in sich. Ich fühle mich also vorbereitet. 
Ein treuer Begleiter in meinem bunten Familienalltag als arbeitende Mutter mit drei Kindern ist mein Bullet Journal. Dieses hier ist nun schon das dritte seiner Art. Pünktlich zum Jahresbeginn liegt also ein Blankoplaner vor mir, der jetzt gefüllt werden will. Gefüllt, mit prallem Leben. Ein Leben, das ich überschauen möchte. Und dieses Buch, so simpel es ist, hilft mir, mich und mein Drumherum zu organisieren.  
Mit den Zielen für das neue Jahr wollte ich jetzt beginnen, Punkt für Punkt. Bullet heißt nämlich Punkt. Das Buch ist also im Grunde eine Ansammlung an Punkten. Punkte verschiedener Art: zu erledigende Punkte, an zu denkende Punkte, zu verschenkende Punkte, zu kochende Punkte, Punkte, Punkte, Punkte. 
Weil das Interesse auf Instagram daran nun so groß war, und viele Frauen mich fragten, wie das genau funktioniert, habe ich mich spontan entschlossen, einen kleinen Einblick in mein letztes Bullet Journal zu geben. 
Ich freue mich also, mit diesem Beitrag wieder hier zu starten und euch weiterhin zu inspirieren. 

Schön, dass ihr hier seid!
GOLDI


Eine Flut an Zetteln mit lauter to do´s, Notizen und Erinnerungen brachte mich vor zweieinhalb Jahren zum Bullet Journal. Ich verzettelte mich wahrlich. Einige Dinge wurden erledigt, andere noch nicht, weitere Zettel kamen dazu, während andere noch nicht abgearbeitet waren. Das wollte ich so nicht mehr länger. Stattdessen wollte ich alles bündeln. Das ging auch nicht auf Anhieb, ich wusste nicht gleich, wie und womit ich anfangen sollte. Brauchte ich ein Kalendarium? Ziele? Immerwährende Aufgaben? 


Ich habe dann einfach angefangen. Auch jetzt ist es aber immer wieder spannend, loszulegen.


Mittlerweile weiß ich genau, welche Seiten, welche Übersichten ich benötige.  Eine Übersicht der Zeichen, die ich verwende gibt es immer am Anfang auf der "key"-Seite. 
Im Prinzip kann man es aber auch ausschließlich mit Punkten machen. Erledige ich ihn, kreuze ich den Punkt an, verschiebe ich ihn, versehe ich ihn mit einem Pfeil. So geht nichts verloren. Wenn ich einen Punkt immer und immer wieder aufschiebe, denke ich dann darüber nach, warum das so ist.


Eine Jahresübersicht am Anfang hat sich durchaus bewährt. Dort kann ich Reisen oder Geburtstage, Einladungen, sowie andere langfristige Pläne eintragen.


Dann zeichne ich  Monat für Monat eine Seite. Zunächst hatte ich mir für dieses Bujo überlegt, das schon vorweg für alle zwölf Monate zu gestalten, aber dann würde mir tatsächlich eine Beschäftigung fehlen. Es macht nämlich viel Spaß, die Seite zu Beginn eines jeden Monats passend zu gestalten. Damit beantworte ich auch schon die Frage, wann ich das eigentlich mache. Immer dann, wenn es passt. Mal, bevor alle hier zu Hause aufstehen, mal abends auf dem Sofa oder einfach mal zwischendurch. Und immer immer ohne den Anspruch auf Perfektionismus. Ich suche selber doodles zu bestimmten Themen oder lasse mich von anderen Bujos inspirieren. So ist das zu einer sehr liebgewonnenen Freizeitbeschäftigung für mich geworden, die ich überall ganz unkompliziert zur Hand nehmen kann. Schön, wenn ich auch mal wieder damit in einem Café sitzen kann.


Die wöchentliche Seite hat sich auch sehr bewährt. Unten auf die Seite schreibe ich gerne noch die Dinge, die ich in der Stadt zu besorgen oder erledigen habe. Statt eines Einkaufszettels fotografiere ich mir das dann ab.


Zwischendrin gibt es immer mal einen Spruch oder auch Zeichnungen. 


Im letzten Bujo habe ich mir auch eine Seite angelegt mit der Überschrift: Ups, ich sollte dringend mal wieder... Die habe ich letztlich sträflich vernachlässigt, überlege sie aber wieder aufzunehmen. 


Die Essensplanung findet auch oft Platz auf diesen Seiten.

Oder gerne auch mal eine Rezeptzeichnung.

 



Geburtstagsfeierideen werden auf diese Weise gesammelt.


Was wir im Haus zu tun haben schreibe ich ebenfalls auf.


Hin und wieder müssen alle mal mit anfassen. Den Putzplan habe ich also mit der ganzen Familie ausgetüftelt. 



Wenn Ferien anstehen, überlegen wir uns gerne gemeinsam, was unsere Pläne sind.



Insbesondere im Urlaub zeichne ich auch gerne besonders wertvolle Momente. 


Oder eines der Kinder darf zeichnen. Dann gebe ich hin und wieder das Heft auch mal aus der Hand.


Jede Notiz, jede Zeichnung und mag sie auch noch so schief und unperfekt sein, ist eine wundervolle Erinnerung. So wie diese: Ein Weihnachtsmarkt mit lieben Freunden bei uns im Garten.


Ja, pünktlich zum Jahresende nun waren die Seiten gefüllt, das Jahr 2020 abgeschlossen. Verrückt war es, aber offensichtlich schön. Gemeinsam mit allen anderen Erinnerungen aus diesem Jahr wandert das Buch nun auf den Dachboden. Mit einer dicken Schleife drum. Ein Schatz, der ein wundervolles Abbild unseres Lebens gibt, für das ich so dankbar bin.