Dienstag, 23. Juni 2020

Teeplauderei


Weißt du noch? Einen Tee hast du mir damals angeboten, bei einer unserer ersten Verabredungen. Einen Stilltee! Deine Mitbewohnerin nämlich befand sich in der Ausbildung zur Hebamme, und die WG Küche gab nichts anderes her. Und jetzt? Über 18 Jahre und drei Kinder später! Da stehe ich nun mit meinem Teebecher: "M wie Mama". Um ehrlich zu sein steht da wohl eher"G wie Glucke". Denn mit 12, 10 und 8 Jahren sind sie zwar längst abgestillt, aber sie werden alle drei gerade so schnell, so viel größer, dass ich nicht im selben rasanten Tempo hinterherkomme. Da holt es mich einfach ein. Besonders jetzt. Nach drei Monaten intensivster Coronazeit zu fünft. Da können sie endlich wieder ihre Fühler ausstrecken, und das machen sie auch, das sollen sie auch. Gut so. Grund zum Jubeln für mich? Ich seufze eher, leicht unterdrückt, aber doch hörbar. Dabei will ich es mir doch verkneifen. Die eine feiert schon in den Geburtstag der Freundin rein und ist tags drauf gleich noch lange mit Freundinnen am Badesee. Ein Winken und ein geflötetes "Tschüß", dann butschern die zwei anderen zur Freundin oder Freund in der Nachbarschaft. Längst wollen sie nicht mehr immer alle alles mitmachen, was ich vorschlage. So funktioniert das Leben ja auch nicht. Die Welt, insbesondere die mit Kindern fügt sich nicht unseren, nicht immer meinen Vorstellungen. Sie macht(en), was sie will (wollen). Zack, sind sie alle drei unterwegs. Ich weiß ja auch, spätestens zu den Mahlzeiten trudeln wieder alle drei ein, dann sind wir wieder Familienfünf. Meistens jedenfalls. Dann wird erzählt, gelesen oder auch zusammen gespielt.

Was mache ich aber nun bloß in der Zwischenzeit mit mir und eben dieser Zeit? Da fallen mir schon schöne Dinge ein, ich denke aber fast immer immer zuerst: Was kann ich jetzt erledigen? Keller? Arbeitszimmer? Sämtliche Schränke oder Schubladen aufräumen und aussortieren? Die Beete von Unkraut befreien? Was kann ich arbeiten? Ist das nicht verrückt, dass man (als Mutter) immer erst an Quasiverpflichtungen denkt?! In der Tat muss ich arbeiten. Zunächst nämlich an mir: Ich werde die drei nämlich weiter loslassen, ihnen dabei zusehen, und es genießen. Es für sie genießen und auch für mich. Denn so soll es doch sein. Wenn ich dann diese Erkenntnis noch mehr verinnerlicht habe, werde ich mich anderen Dingen widmen. Beschäftigungen, denen ich auch in letzter Zeit schon immer mehr nachgehen konnte, aber ich werde nun noch mehr Zeit und Ruhe für sie haben. Ich werde noch mehr zeichnen und in mein Bulletjournal schreiben können.





Yoga kann ich machen, quasi bis zum Umfallen, auch mal mehr als nur eine halbe Stunde.


Neben dem Stapel der Kinderbücher widme ich mich dann meinen Schmökern, die mich schon längst locken.


Auch die echte Zeitung kann ich mal wirklich lesen, statt sie nur zu überfliegen. Vor allem statt nur darin zu suchen, was für ein Kinderprogramm unsere kleine große Stadt zu bieten hat.


Ich probiere es mal aus, auch ohne die Kinder zu basteln.
 

Na, und ich habe es ja angekündigt: Alle zukünftigen Geburtstagskinder im Familie- und Freundeskreis werden nun Trockenblumenkränze bekommen. 


Die Stricknadeln nehme ich auch immer wieder gerne zur Hand.


Ich entscheide mich also, mir zukünftig den Becher mit "C wie coole Socke" zu schnappen und den Kloß in Hals und Bauch mit leckerstem Tee wegzuspülen. Da gibt es doch die abenteuerlichsten Sorten: Glück, Entspannung, Harmonie, Komm zu deiner Mitte. Ja, das nehme ich mir zu Mutterherzen. Jetzt im Sommer nehme ich den Tee dann auch gerne als erfrischende Variante. Da kann ich doch glatt mal ein paar Rezepte ausprobieren. Wieder eine schöne Beschäftigung.

Abwarten und Tee trinken, so heißt es doch, oder? Vielleicht sollte ich gar nicht länger warten. Ich kann loslegen. Jederzeit. 

Und wenn mich dann doch die Wehmut packt, dann fasse ich mir ein Herz und an meine Kette und weiß, die beste Zeit ist und bleibt doch JETZT.



Und du? Was steht auf deinem Becher? "Y wie Yeah, sie werden endlich groß"! Oder: "B wie Bitte bleibt noch möglichst lange klein"? Kleine Teeplauderei gefällig? Erzähl doch mal, ich würde mich freuen! 

Herzlichst 
Goldi

Samstag, 13. Juni 2020

Das Leben kam dazwischen

Ja, so kann ich das sagen. Da wollte ich abends mal wieder ein paar Bilder hochladen für 12 von 12 im Juni,  aber ein späte lauschige Sommersalatasause, das vorvorletzte Kapitel unserer Lieblingslektüre und ein Mitternachtstreffen zu zweit auf der Veranda unter dem Sternenhimmel kam nun mal dazwischen. Da mussten die Quadrate und der Blog eben warten. Aber heute. Da mag ich gerne schreiben, was uns der gestrige Tag so gebracht hat, prompt mit ein paar mehr Bildern. Voll das Leben eben.

Schön, dass du vorbeischaust!

Herzliche Grüße

Goldi

Bevor der Tag losgeht und hier alle aus ihren Betten schlüpfen, mache ich schon mal Vorfreudepläne für das Wochenende.


Aber zuerst wird tüchtig gearbeitet. Deep work heißt das, wenn man sich nicht ablenken lässt. Na dann. Und die Kinder machen mit. Am heutigen Freitag lernen sie zu Hause. 


Gut, dass der Liebste mich mit Frühstück versorgt. Das kann ich vor lauter Beschäftigung schon mal vergessen. Das Müsli ist übrigens vegan. Ich habe mich beim Einkauf bemüht, mal bewusst so viele vegan e Lebensmittel, wie möglich einzukaufen. Erstaunlich, wie viele rein pflanzliche Produkte in den Korb gewandert sind: Hafer- und Mandelmilch, Haferjogurt, veganer Käse, Räuchertofu,Pflanzenfleisch auf Sojabasis... 


Das neue Nachthemd hat das Entfärben nicht überstanden. Vorsichtig hatte ich es zunächst mit Natron versucht. Ohne Erfolg. Mit dem stärkeren Mittel ist dann die gesamte Farbe futsch. So ein Ärger. Aber in braun-rosa gestreift gefällt es auch....


Die Aufgaben sind erledigt. YEAH, Wochenende!


Das Haus ist nun herausgeputzt, ich bin es auch.


Kartoffelpuffer für alle!


Endlich geht es wieder zum Training. Allmählich gehen die Aktivitäten wieder los.


Ach, du schönes Oldenburg. Auf der anderen Seite des Kanals holen wir die neue Brille des Liebsten ab.



 Zusammen!

Da kommen wir zufällig und voller Absicht an unserer Lieblingseisdiele vorbei und stoßen auf das Wochenende, auf uns, auf das Leben an.



Eine Hand voll Rosenduft. Hallo Zuhause!


Apfelstärkung nach dem Training.


Ohne weitere Worte.



Ob da noch was zu retten ist? Ich habe mich ganz schön verstrickt....


Ich genieße es, wenn man auch mal mir vorliest.


Sommersalatsause. Alles in eine Schüssel, jeder, wie er mag.


Wie gut, dass mein Blog ein Nachsehen hat, er geduldig abwartet, bis ich zum Schreiben komme. Denn so einem lauschigen Sommerabend können wir einfach nicht widerstehen. Den müssen wir genießen, wie er kommt. Rechts ein Kind und links zwei Kinder im Arm und lesen bis es wirklich wirklich dunkel ist. Wir waren zusammen, da habe ich den Rest einfach vergessen. Gut so. So gut.