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Montag, 30. August 2021

Alltag

"Komm, sei nicht traurig, wir wechseln doch nur in unser eigenes Ferienhaus!", sagte mein Mann erst neulich mit einem Augenzwinkern, legte seinen Arm um mich und packte schließlich die letzte Reisetasche in den Kofferraum. Mit diesen aufmunternden Worten ging es dann tatsächlich etwas leichter zurück von der Ostsee wieder nach Hause. Genauso geschickt tröstete er heute beim Zubettgehen die Kinder, denen das Ende der Sommerferien und der damit verbundene Start in den Alltag plötzlich bedrohlich nah erschien: "Aber wir haben doch einen schönen Alltag!" Ja, da waren sich dann auch plötzlich alle schnell einig. 


Ein kluger Mann, mein Mann. Aber ob er auch mit folgendem Recht behalten wird? Er glaubt nämlich, dass unsere Hausarbeit mit meiner Idee, Alltagskarten einzuführen nicht zwingend einfacher wird. Im Gegenteil. Er vermutet, es wird mehr Arbeit werden. 



Was nun zu beweisen wäre. Ich lasse es auf einen Versuch ankommen. In unserem fünfköpfigen Haushalt gibt es immer viel zu tun. Damit die Aufgaben zukünftig annähernd gerecht vergeben oder zumindest etwas transparenter gemacht werden, habe ich mir mit Beginn des neuen Schuljahres überlegt, die Hausarbeiten auf alle Familienmitglieder zu verteilen. Auch jetzt helfen alle schon irgendwie mal hier und da mit, aber noch sehr sehr oft machen wir Erwachsenen das "mal eben schnell",  müssen häufig aufmerksam machen und bitten oder delegieren und es hat einfach keinen verbindlichen Charakter. Außerdem fühlt sich das so für alle nicht gut an. 


Jetzt also soll sich jeder selber die Aufgaben aussuchen und sich für diese auch verantwortlich fühlen: Müll rausbringen, Blumen gießen, Kater versorgen, Räder in den Schuppen stellen, Zimmer aufräumen... Es wird Tage geben, da gibt es viel zu tun, an anderen vielleicht weniger. Mir ist wichtig, dass die Kinder erleben, dass sich die Dinge nicht wie selbstverständlich erledigen, und dass auch sie ihren Beitrag leisten können. Ich bin gespannt und freue mich wieder auf unseren Alltag!



Falls du das auch mal ausprobieren möchtest, gibt es die Illustrationen zum Ausdrucken. Die Bilder lassen sich vielleicht noch beschriften. Auf dem Blankobogen ist Platz für eigene Ideen. Außerdem kann man die einzelnen Tätigkeiten auch mit Punkten versehen, um anzuzeigen, wie aufwendig diese Arbeit vielleicht ist und für welches Alter sie geeignet erscheint. Es gibt sicherlich vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Ich freue mich, wenn dir meine Alltagskarten gefallen und sie dir und deiner Familie eben diesen etwas erleichtern.

Herzlichst
GOLDI


            

Montag, 15. März 2021

Mittendrin


Ganz (schön) schief. Ein Jahr Corona, und wir stecken noch immer mittendrin. Ein Jahrestag, doch zu feiern gab und gibt es nichts. Dieser vermaledeite Virus und die mit ihm verbunden Auswirkungen auf unser Leben, das alles hat kein Fest verdient. Aber wir haben es! Wir alle, die wir allesamt trotzen und klotzen, jeden Tag aufs Neue, wo und wie wir können. 

"Wollen wir am Samstag etwas besonders machen?", frage ich nun am vergangenen Jubiläumswochenende. "Ganz ehrlich?", setzt mein Mann zu einer Antwort an. "Es ist doch, als würde man Abend für Abend zum Cäptain`s Dinner eingeladen werden...!" Ich weiß, was er meint und muss auch etwas lachen. "Ja, zur Abwechslung mal was mit der Familie machen!", stimmt das ganz schön große Mädchen mit ein. Wir lachen jetzt zu dritt. Nach coronamüde kommt blöd. Eine Idee haben wir dann zwar immer noch nicht, aber ich werde nicht locker lassen. Wie es nun mal meine Art ist.

Nicht, dass wir jemals an solch einem Dinner teilgenommen haben, geschweige denn, dass wir jemals eine Kreuzfahrt machen würden, aber das Bild mit dem Schiff gefällt mir gut. Sitzen wir doch schließlich alle im gleichen Boot, die Reise dauert nur einfach schon so, so lange. Und dann dieser Wellengang. Da darf  einem auch schon mal schlecht werden. Zumal das Ganze ja auch noch nicht mal persönlich gebucht war. Das ist der Punkt. Wir alle hatten andere Pläne. Möchten auch endlich wieder neue Pläne schmieden. Stattdessen warten wir ab, zeigen uns gerade irre flexibel, absolut anpassungsfähig, total multitaskingfähig, können enorm viel aushalten, und das alles schlaucht. Es schlaucht tüchtig. Uns alle. An niemandem geht dieser Virus spurlos vorbei. Ich meckere nicht. Das nützt nichts oder nur selten, ich stelle einfach fest. 



Die Homeschoolingtage haben es in sich. Bedeuten sie doch, dass sowohl Kinder als auch Eltern schlichtweg nicht da sind, wo sie gerade sein sollten, wir arbeiten nicht wie und mit wem wir arbeiten sollten. Wobei ich ja gerade in der Schule bin. So sehr ich das Risiko der Ansteckung fürchte, so froh bin ich gleichzeitig über diesen kleinen Fetzen Normalität, auch wenn er sich den ganzen Schultag über hinter einer Maske versteckt und mit Mengen an Handdesinfektion regelmäßig weggespült wird.

Meiner Familie fehlt vieles: der Schulalltag fehlt, mit seinen Freund:innen, mit den Pausen, den Arbeitsgemeinschaften, mit dem Gefühl, um zehn nach eins vorerst mit der Schule fertig zu sein und die Hausaufgaben dann nach wohltuenden Hobbies zu organisieren. Es fehlt, nach einem vielleicht turbulenten Tag beim Abendessen wieder zusammenzukommen und von den Erlebnissen und Begegnungen zu erzählen.  Für uns Eltern hinzukommt außerdem das nagende Gefühl, das sich schlechtes Gewissen nennt und permanent meint, nichts und niemandem hier gerade gerecht zu werden. Nicht den Kindern, nicht der Arbeit, der Familie, dem Haushalt und am wenigsten vermutlich sich selbst. 

Deswegen freue ich mich mehr denn je auf die Wochenenden, meine es besonders gut mit diesen zwei Tagen, bestücke den Kühlschrank und den Vorratsraum mit lauter Leckereien, habe noch Lust zu kochen und zu backen, am liebsten in der Tat gemeinsam, möchte mir tolle Sachen für uns einfallen lassen. Und jetzt kommt das dicke ABER: Es fehlt schlichtweg die Abwechslung. Es fehlt der Raum, die Möglichkeit, sich zu vermissen, sich wieder aufeinander zu freuen. Der Alltag vor der Pandemie war ja auch durchaus gleichförmig, aber er brachte Erlebnisse, Eindrücke und den Austausch mit anderen Menschen mit sich. Keine Videokonferenz und keine Online-Ballettstunde der Welt kann das ersetzen. Punkt. 

Ich wundere mich außerdem, einerseits ist so viel Zeit da, und andererseits dann doch wieder nicht ausreichend genug, um sich richtig aufeinander einzulassen, weil alle hier auch immer so vor sich hintüdeln. Spätestens an dieser Stelle blitzt dann auch bei mir wieder kurz das blöde schlechte Gewissen auf: "Los! Genießt diese intensive Zeit!" Ahhhh, mache ich doch! 

Ich hoffe so sehr -in was weiß ich wie weit entfernter Zukunft- sagen zu können: Es ging uns gut. Den Umständen entsprechend gut, und wir haben das Beste daraus gemacht, auch mal und vielleicht gerade erst recht an schiefen Tagen. Ich verspreche mir, so wird es sein. Irgendwie schaffen wir es. Immer wieder. Das Geheimnis liegt vermutlich darin, immer und immer wieder den Fokus auf das Gute zu richten. Mehr kann ich gar nicht raten.



An diesem besagten Samstag haben wir es zum Glück schließlich dann auch geschafft. Die Vorräte haben wir unangetastet gelassen. Unser Captain`s Dinner bestand aus Veggieburgern und Süßkartoffelpommes vom Burgerdealer unseres Vertrauens. Mit Limo und Kiezmische haben wir angestoßen, haben Partyspiele gespielt, uns kringelig gelacht und gefeiert.



Wir haben uns gefeiert und das "Mittendrin" wieder gerade gerückt. Am Sonntag musste ich es dann abnehmen, denn die Mädels und ich haben endlich mal wieder gemeinsam gebastelt, so dass jetzt ein neuer Kranz an der Wand prangt, aber das ist eine andere Geschichte...

Wie sieht es gerade bei dir aus? Schieflage? Oder alles im Lot?

Herzlichst

Goldi

Dienstag, 23. Juni 2020

Teeplauderei


Weißt du noch? Einen Tee hast du mir damals angeboten, bei einer unserer ersten Verabredungen. Einen Stilltee! Deine Mitbewohnerin nämlich befand sich in der Ausbildung zur Hebamme, und die WG Küche gab nichts anderes her. Und jetzt? Über 18 Jahre und drei Kinder später! Da stehe ich nun mit meinem Teebecher: "M wie Mama". Um ehrlich zu sein steht da wohl eher"G wie Glucke". Denn mit 12, 10 und 8 Jahren sind sie zwar längst abgestillt, aber sie werden alle drei gerade so schnell, so viel größer, dass ich nicht im selben rasanten Tempo hinterherkomme. Da holt es mich einfach ein. Besonders jetzt. Nach drei Monaten intensivster Coronazeit zu fünft. Da können sie endlich wieder ihre Fühler ausstrecken, und das machen sie auch, das sollen sie auch. Gut so. Grund zum Jubeln für mich? Ich seufze eher, leicht unterdrückt, aber doch hörbar. Dabei will ich es mir doch verkneifen. Die eine feiert schon in den Geburtstag der Freundin rein und ist tags drauf gleich noch lange mit Freundinnen am Badesee. Ein Winken und ein geflötetes "Tschüß", dann butschern die zwei anderen zur Freundin oder Freund in der Nachbarschaft. Längst wollen sie nicht mehr immer alle alles mitmachen, was ich vorschlage. So funktioniert das Leben ja auch nicht. Die Welt, insbesondere die mit Kindern fügt sich nicht unseren, nicht immer meinen Vorstellungen. Sie macht(en), was sie will (wollen). Zack, sind sie alle drei unterwegs. Ich weiß ja auch, spätestens zu den Mahlzeiten trudeln wieder alle drei ein, dann sind wir wieder Familienfünf. Meistens jedenfalls. Dann wird erzählt, gelesen oder auch zusammen gespielt.

Was mache ich aber nun bloß in der Zwischenzeit mit mir und eben dieser Zeit? Da fallen mir schon schöne Dinge ein, ich denke aber fast immer immer zuerst: Was kann ich jetzt erledigen? Keller? Arbeitszimmer? Sämtliche Schränke oder Schubladen aufräumen und aussortieren? Die Beete von Unkraut befreien? Was kann ich arbeiten? Ist das nicht verrückt, dass man (als Mutter) immer erst an Quasiverpflichtungen denkt?! In der Tat muss ich arbeiten. Zunächst nämlich an mir: Ich werde die drei nämlich weiter loslassen, ihnen dabei zusehen, und es genießen. Es für sie genießen und auch für mich. Denn so soll es doch sein. Wenn ich dann diese Erkenntnis noch mehr verinnerlicht habe, werde ich mich anderen Dingen widmen. Beschäftigungen, denen ich auch in letzter Zeit schon immer mehr nachgehen konnte, aber ich werde nun noch mehr Zeit und Ruhe für sie haben. Ich werde noch mehr zeichnen und in mein Bulletjournal schreiben können.





Yoga kann ich machen, quasi bis zum Umfallen, auch mal mehr als nur eine halbe Stunde.


Neben dem Stapel der Kinderbücher widme ich mich dann meinen Schmökern, die mich schon längst locken.


Auch die echte Zeitung kann ich mal wirklich lesen, statt sie nur zu überfliegen. Vor allem statt nur darin zu suchen, was für ein Kinderprogramm unsere kleine große Stadt zu bieten hat.


Ich probiere es mal aus, auch ohne die Kinder zu basteln.
 

Na, und ich habe es ja angekündigt: Alle zukünftigen Geburtstagskinder im Familie- und Freundeskreis werden nun Trockenblumenkränze bekommen. 


Die Stricknadeln nehme ich auch immer wieder gerne zur Hand.


Ich entscheide mich also, mir zukünftig den Becher mit "C wie coole Socke" zu schnappen und den Kloß in Hals und Bauch mit leckerstem Tee wegzuspülen. Da gibt es doch die abenteuerlichsten Sorten: Glück, Entspannung, Harmonie, Komm zu deiner Mitte. Ja, das nehme ich mir zu Mutterherzen. Jetzt im Sommer nehme ich den Tee dann auch gerne als erfrischende Variante. Da kann ich doch glatt mal ein paar Rezepte ausprobieren. Wieder eine schöne Beschäftigung.

Abwarten und Tee trinken, so heißt es doch, oder? Vielleicht sollte ich gar nicht länger warten. Ich kann loslegen. Jederzeit. 

Und wenn mich dann doch die Wehmut packt, dann fasse ich mir ein Herz und an meine Kette und weiß, die beste Zeit ist und bleibt doch JETZT.



Und du? Was steht auf deinem Becher? "Y wie Yeah, sie werden endlich groß"! Oder: "B wie Bitte bleibt noch möglichst lange klein"? Kleine Teeplauderei gefällig? Erzähl doch mal, ich würde mich freuen! 

Herzlichst 
Goldi

Samstag, 13. Juni 2020

Das Leben kam dazwischen

Ja, so kann ich das sagen. Da wollte ich abends mal wieder ein paar Bilder hochladen für 12 von 12 im Juni,  aber ein späte lauschige Sommersalatasause, das vorvorletzte Kapitel unserer Lieblingslektüre und ein Mitternachtstreffen zu zweit auf der Veranda unter dem Sternenhimmel kam nun mal dazwischen. Da mussten die Quadrate und der Blog eben warten. Aber heute. Da mag ich gerne schreiben, was uns der gestrige Tag so gebracht hat, prompt mit ein paar mehr Bildern. Voll das Leben eben.

Schön, dass du vorbeischaust!

Herzliche Grüße

Goldi

Bevor der Tag losgeht und hier alle aus ihren Betten schlüpfen, mache ich schon mal Vorfreudepläne für das Wochenende.


Aber zuerst wird tüchtig gearbeitet. Deep work heißt das, wenn man sich nicht ablenken lässt. Na dann. Und die Kinder machen mit. Am heutigen Freitag lernen sie zu Hause. 


Gut, dass der Liebste mich mit Frühstück versorgt. Das kann ich vor lauter Beschäftigung schon mal vergessen. Das Müsli ist übrigens vegan. Ich habe mich beim Einkauf bemüht, mal bewusst so viele vegan e Lebensmittel, wie möglich einzukaufen. Erstaunlich, wie viele rein pflanzliche Produkte in den Korb gewandert sind: Hafer- und Mandelmilch, Haferjogurt, veganer Käse, Räuchertofu,Pflanzenfleisch auf Sojabasis... 


Das neue Nachthemd hat das Entfärben nicht überstanden. Vorsichtig hatte ich es zunächst mit Natron versucht. Ohne Erfolg. Mit dem stärkeren Mittel ist dann die gesamte Farbe futsch. So ein Ärger. Aber in braun-rosa gestreift gefällt es auch....


Die Aufgaben sind erledigt. YEAH, Wochenende!


Das Haus ist nun herausgeputzt, ich bin es auch.


Kartoffelpuffer für alle!


Endlich geht es wieder zum Training. Allmählich gehen die Aktivitäten wieder los.


Ach, du schönes Oldenburg. Auf der anderen Seite des Kanals holen wir die neue Brille des Liebsten ab.



 Zusammen!

Da kommen wir zufällig und voller Absicht an unserer Lieblingseisdiele vorbei und stoßen auf das Wochenende, auf uns, auf das Leben an.



Eine Hand voll Rosenduft. Hallo Zuhause!


Apfelstärkung nach dem Training.


Ohne weitere Worte.



Ob da noch was zu retten ist? Ich habe mich ganz schön verstrickt....


Ich genieße es, wenn man auch mal mir vorliest.


Sommersalatsause. Alles in eine Schüssel, jeder, wie er mag.


Wie gut, dass mein Blog ein Nachsehen hat, er geduldig abwartet, bis ich zum Schreiben komme. Denn so einem lauschigen Sommerabend können wir einfach nicht widerstehen. Den müssen wir genießen, wie er kommt. Rechts ein Kind und links zwei Kinder im Arm und lesen bis es wirklich wirklich dunkel ist. Wir waren zusammen, da habe ich den Rest einfach vergessen. Gut so. So gut.


Sonntag, 19. Januar 2020

Hier ist Platz!



Ich blicke so durch den Raum und denke: Wir haben uns gut eingerichtet hier. In diesem schönen alten Haus, aber mehr noch in unserem Leben. Ein Schnappschuss im wohlig warmen Zuhauselicht:  Eine bunte Sammlung mit puscheligem Gras, ein aufgepimtes Eisdielenretrorennrad und ein Berg Bausteine. Hier ist Platz für alle, für alles. Platz für meinen Tüdeldekokochundbastelkrams und für eben all die Dinge, die mich als Mutter ausmachen, Platz für die Fahrradleidenschaft des Mannes, mit der er mindestens zwei Kinder angesteckt hat, Platz für die Bedürfnisse, Hobbies und Leidenschaften und das zugehörige Spielzeug der Kinder. Wir haben uns gut eingerichtet in unserem Leben als Mutter und Vater, als Familie mit drei Kindern, als berufstätige Eltern, als Paar und eben auch jeder für sich. Das gelingt nicht immer gleich gut und ist bestimmt auch nicht immer leicht. Sich und den anderen den "Platz" einzuräumen, darin liegt wohl das Geheimnis, damit jeder einzelne zufrieden und alle gemeinsam familienglücklich sind. Dabei geht es kaum darum, mit dem Maßband stets genau zu überprüfen, dass alle und immer den gleich großen "Platz" zur Verfügung haben. Das geht nicht auf, das strengt an, reibt auf. Dafür gibt es oft Überschneidungen, Freiräume werden geteilt, "Platz" wird abgetreten, mal selbstverständlich, mal weniger freiwillig. Meist werden alle Meinungen angehört, respektiert und entsprechend gehandelt. Die Generation Eltern, mit denen ich in einer Blase lebe, schätze ich so ein, dass unseren Kindern sehr sehr viel Gehör und Mitspracherecht eingeräumt wird. Dabei sind es nicht selten die Kinder selbst untereinander,  die sich das Leben schwer machen, denen es nicht immer gleichermaßen leicht fällt, mal "Platz" zu machen. Wir Eltern sind per Natur da ja schon sehr kompromissbereit. Das ist sicher auch eine Grundvoraussetzung beim Elternwerden und -sein. Wir müssen vollkommen flexibel und annäherungsfähig sein.

Dabei wiegen wir hier nicht die Wäschewannen und Einkaufskörbe mit Lebensmitteln, die Autodinge, die Reparaturen im oder am Haus oder wer-wann-wie-oft gekocht und den Sohn zum Fußball gebracht oder klar Schiff in der Küche gemacht und gestaubsaugt hat gegeneinander auf. Ich schätze mich glücklich, dass ich viele dieser Mamadinge als meine tiefsten Bedürfnisse empfinde. Damit meine ich natürlich nicht das Waschen der Wäsche, Staubsaugen oder Putzen. Darauf könnte ich schon mal verzichten. Nicht aber auf das Kochen für das gemeinsame Essen, das Vorlesen, die Gesellschaftsspiele, die Ausflüge, das Basteln, das Sofakino, den Stadtbummel mit Cafébesuch, die gemeinsamen Urlaube, ach, das alles und noch so viel mehr, das "Zuhauseschaffen" eben! Und das leben und lieben wir hier zu gleichen Teilen und jeder auf seine Weise. 

Goldi


Mittwoch, 15. Januar 2020

Cookiegemütlichkeit



Ein Rezept ist so gut, wie der Moment, in dem du die Cookies isst. 


Seit langem war es hier mal wieder ein ganz gewöhnlicher Dienstag. Ein Tag, wie wir ihn früher häufiger hatten. Früher, als es noch nicht so viele verschiedene Termine gab. Es sind schöne Termine, schöne Hobbies, aber es sind eben Termine. Bei drei Kindern mit großer Ballett-, Rad-, Fußball- und Klavierbegeisterung kommt da auch ganz schön was zusammen. Ein verschobener Ponypflegetermin ließ mich also nun den Nachmittag mit zwei, statt nur mit einem Kind verbringen. Zunächst mussten wir einen Routinebesuch beim Arzt erledigen, uäh, das war der eher lästige Teil, muss aber ja auch mal sein. Danach hatten wir aber Zeit für eine kleine Stärkung in unserem Stammcafé. Nach heißer weißer Schokolade sind wir von da aus direkt mal wieder gemeinsam in die Bücherei gestiefelt. Erst ein bisschen mit Murren, denn wie so oft, hat mindestens eines der Kinder eine andere Vorstellung, dann war die Stimmung huckepack aber doch plötzlich ganz fröhlich. Bücherei ist immer eine gute Idee, eine sehr gute, wie ich finde, wie sie fanden. Es hat uns großen Spaß gemacht, in den Regalen zu stöbern. Früher haben wir dort viel regelmäßiger Zeit verbracht. Unzählige Bücher kamen immer mit nach Hause, stapelweise Bilderbücher, und in gewohnheitsmäßigem Rhythmus mussten sie wieder zurückgebracht werden. In der vergangenen Zeit habe ich schließlich oft alleine Bücher ausgeliehen. Einmal rasch an den Regalen entlang, schwupps, ein paar Bücher schnappen und hoffen, die richtigen Schmöker zu erwischen. Gemeinsam zu schnappen macht aber viel mehr Spaß. Zugegeben, etwas wehmütig stand ich nun schon vor dem Bilderbuchregal. Hach, das waren noch Zeiten.  Und jetzt sind es auch Zeiten, und zwar ganz schön schöne. Wir lesen auch jetzt immer noch sehr viel vor, aber aus dem Bilderbuchalter sind wir nun wirklich raus, fast raus. Zum Glück sind doch noch zwei putzige Exemplare in den Korb gehüpft. Zuhause haben gleich alle drei vor dem Abendessen ihre Nasen tief in die Bücher gesteckt. Dafür blieb noch etwas Zeit, auch noch dafür, zu tanzen, zu duschen und ein Spiel zu spielen. Weil der Hunger nun aber doch schon so groß war, und die Cookies im Glas, die das wirklich große Mädchen einen Tag zuvor mit ihrer Freundin einfach aus Lust und Laune gebacken hatte, so verführerisch aussahen, mussten davon dabei einfach ein paar aufgeknuspert werden. Vorher kurz eingetaucht in ein Glas kalte Milch, köstlich. Gemütlich, ausgelassen und ganz besonders gewöhnlich. Tage wie diese, die genau deshalb einen Post-it mit einem dicken Herz auf meiner Mamapinnwand hinterlassen.

 „Ist das gemütlich hier!“, kommt der Mann da um die Ecke. „Ja, das finde ich auch. Setzt dich, und nimm dir einen Keks!"

Vielleicht magst du auch? Ich würde mich freuen!

Herzlichst 
Goldi


Für die Erdnussbutter-Schoko-Cookies brauchst du: 

   ❤  100  g Butter 
           ❤  2 Eier
   ❤  200  g cremige Erdnussbutter
   ❤  100  g gehackte Erdnüsse
   ❤  1  TL Natron
   ❤  eine Prise Salz
  ❤  100 g gehackte Zartbitterschoholade      ❤  1  Pck.Vanillezucker
   ❤  175  g Dinkelnmehl
   ❤  125  g Zucker

So haben es die Mädchen gemacht:

      ❤ Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze         vorheizen

  ❤100 g Erdnüsse mit einem scharfen       Messer hacken

       ❤  100 g Schokolade hacken

 ❤ 200 g Erdnussbutter mit 100 g      Butter in eine Rührschüssel geben und        mit den Rührstäben des Mixers geschmeidig    rühren

 ❤ langsam 125 g Zucker und 1 Päckchen       Vanillezucker einrieseln

 ❤ nacheinander 2 Eier zum Teig geben und      verrühren

 ❤ 175 g Weizenmehl mit 1 TL             Natron und Salz in einer kleinen Schüssel     vermengen

  ❤ Mehl zum Teig geben und rühren

  ❤ Schokolade unterrühren

  ❤  Erdnüsse zum Teig geben und verrühren 

 ❤ Teig mit 2 Esslöffeln auf dem Blech         verteilen

 ❤ auf mittlerer Schiene 10- 12 Min. backen.
                         
    ❤ Cookies für etwa 20 Min. erkalten lassen

 Macht es euch gemütlich!

Freitag, 13. Dezember 2019

JETZT


Ich hatte schon immer gerne viel zu tun, auch als ich noch keine Kinder hatte. Aber jetzt, als berufstätige Mutter, gibt es gleich mal so viel an Aufgaben und Herausforderungen: Haushalt, Schule, Einkäufe, Erledigungen, Ideen, Pläne, to dos... Ich kann die Füße, die Finger und den Kopf einfach kaum still halten. Das wird dir vermutlich nicht anders gehen. Ich mag das. Was ich allerdings nur schwer aushalten kann: Die wenigsten Dinge lassen sich in einem Rutsch zu Ende bringen. Dafür ist der letzte Monat des Jahres prädestiniert. Wie kein anderer verfügt der Dezember gefühlt wohl über die meisten losen Enden:  Deko, Adventskalender, Wichtelzauber, Nikolaus und Weihnachten. Bei uns schließen sich außerdem eine Geburtstags- und Silvesterfeier und gleich wieder ein Geburtstag im neuen Jahr an. In dieser Zeit stapeln sich die Klassenarbeiten und viele andere Schultermine, die Zeugnisse und Förderpläne nicht zu vergessen, die wollen auch bald durchdacht und geschrieben werden. Außerdem fragte gestern erst eines unserer Kinder, wo wir denn nun den Sommerurlaub verbringen würden. Lauter lose Enden. Schön und gut,  in der Vorweihnachtszeit lassen sich Lichterketten drum wickeln und Weihnachtsbaumkugeln dranhängen, aber da mache ich mir nichts vor, es bleiben lose Enden. 
Dann geht es mir nicht selten so, wie gerade gestern erst beim Pilates: Statt mich auf meinen Bauchnabel und die Atmung zu konzentrieren, einfach mal an nichts zu denken, schwirrte mir noch immer mancher Punkt für mein Bullett Journal durch den Kopf, und ich sah mich vor meinem geistigen Auge schon durch die Stadt flitzen, um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Was ist wann, wie wichtig. Das muss ich immer wieder entscheiden. Oder ich werde entschieden. Ich halte sie aus, die losen Enden, ja, mal mehr, mal weniger gut. Ich halte  sie vor allem gerne immer mal wieder fest und schnüre sie zu einem strammen Jetzt zusammen. Um meinen Hals trage ich eine Kette, auf deren Anhänger steht genau das, was ich immer zu leben und lieben versuche: JETZT!  Ich halte mich wahrlich an diesem Anhänger fest. Denn darum geht es. Das ist, was ich habe, was mich glücklich macht. Ich habe drei gesunde, tolle Kinder, einen liebevollen Mann,der mir unter anderem einfach mal so eine magische Kette schenkt, ein hübsches Haus, einen schmusigen Kater, wirklich gute Freunde und eine Arbeit, die mich erfüllt. Ich bin gesund und mobil, und ich habe Hobbies, die mir Freude bereiten. Darauf möchte ich schauen. Auf das DU, das WIR zu fünft, zu viert, zu dritt und zu zweit und auch auf das ICH. 
Seit ein paar Tagen kann ich mich außerdem noch an einem hübschen Becher festhalten. Eine liebe Freundin überraschte mich neulich damit und rührte mich sehr. Versehen mit ein paar lieben Zeilen, brachte er mich dazu, diese Zeilen zu verfassen, mich daran zu erinnern, wie gut es mir jetzt geht. Was für ein Glück!
Deshalb nun meine 12 Bilder an einem ganz gewöhnlich trubeligen Dezembertag:


Guten Morgen!Im Dezember springen die Kinder besonders schnell in ihre Hosen. Warum? Sie freuen sich darauf, die Wichtelpost zu beantworten, wenn auch etwas schlaftrunken.


Na ja, vermutlich auch wegen der Adventskalenderfreude!In diesem Jahr gibt es übrigens abwechselnd für alle was, auch für uns Großen! 


Schnell das Haus auf Vordermann gebracht und dabei wieder festgestellt, wie gut wir zusammen passen, wie gut wir das alles hier wuppen, gemeinsam.


Der hat es gut! Immerhin liegt er im Arbeitszimmer. 



Dann rasch zur Schule radeln. Für mich ist es die perfekte Mischung: Ich bin gerne Mutter, ich bin aber auch wirklich sehr gerne Lehrerin. 




Die Vorfreude ist auch schon längst in der Schule angekommen. Ganz bald brennt die dritte Kerze. Uiuiui!




Kurze Kaffeepause.


Schätze aus der Weihnachtsbücherkiste. Arm in Arm lesen und kuscheln. Schön!


Am Wochenende kommen liebe Freunde! Da gibt es eine leckere Linsensuppe und eine feine Käseplatte. Großartig!



Die Sonne blitzt noch mal auf. Sie meint, ich solle den Ausblick auf das bevorstehende Wochenende genießen. Mach` ich!



Die Kalender für Oma und Opa sind angekommen. Ich hatte das schöne Zitat fast ganz vergessen und mich gleich noch mal darüber gefreut.2020, sieht gut aus!


Abendliche Studierstube. Voll gemütlich.




Veggie Toast Hawaii, weil es nach dem Einkauf und dem Elternsprechtag schnell gehen musste. Kein Problem für uns...


Nach dem Pilates war ich dann schließlich ganz entspannt.  Am Ende habe ich mich auch doch tatsächlich auf meinen Bauchnabel konzentrieren können... Und in meinem neuen Lieblingsbecher wartete zu Hause schon ein Schlummerschluck weißer Glühwein. JETZT ist einfach immer die beste Zeit!