Mittwoch, 28. März 2018

Häsin oder Häschen

Meine Mädchen lassen sich gerne inspirieren und sind offen für neue DIY Ideen. Hihi, kommt mir bekannt vor. Sie sind gerne kreativ mit Papier, Modelliermasse oder Stoff und Wolle. Auch das Handlettering haben sie schon für sich entdeckt. Entsprechende Anregungen holen sie sich in meinen Zeitschriften, denn genau wie ich, blättern auch sie gerne durch Magazine. Seit einiger Zeit haben sie nun aber ein eigenes Heft für sich entdeckt. Kaum ist es erschienen, flitzen sie mit ihrem Taschengeld zum Kiosk, um dann Kopf an Kopf, Seite für Seite darin zu versinken. So schön, wie einig sie sich dann sind! Absolutes Schwesternding! Da hüpft das Mamaherz! Insbesondere, wenn so niedliche Bastelideen vorgestellt werden, die hier in herziger Zweisamkeit für die Freundinnen umgesetzt werden. Oder hüpft es etwa nicht?
Was soll ich denn jetzt von diesem Magazin halten? Hm?! Ich sage es direkt: Die kuriosen TOP Models, die so unfassbar große Augen, seltsame Körper und mitunter befremdliche Kleidung und bizarre Wertvorstellungen haben, entsprechen keinesfalls meinen Schönheitsidealen, und ich möchte auch nicht, dass sie zu Vorbildern für meine Mädels werden. Punkt. Ich gehe nun aber davon aus, dass entgegen aller feministischer Theorien ausgerechnet meine Töchter sich nicht von diesen völlig übertriebenen und absolut gruseligen Kulleraugenschönheitsidealen und Wespentaillenpüppchen beeinflussen lassen, sondern in kritischer Distanz die Comicmädchen etwas belächeln, statt sie anzuhimmeln. Warum ich davon ausgehe? Meine Kinder lesen Bücher. Sie lesen selber viel und bekommen auch noch viel vorgelesen. Hier flattern Kinderzeitschriften von renomierten Tageszeitungen ins Haus. Morgens blättern sie regelmäßig durch unsere Tageszeitung. Wir reden über die Welt und ihre Menschen.  Ich halte meine Töchter also für so stark, gefestigt und kritisch, dass ihnen eine derartige Zeitschrift nichts anhaben kann. 

Wie sicher kann ich mir aber sein?!

Ich bin als Mutter in der Verantwortung, für meine Kinder zu entscheiden, was gut für sie ist. Uff. Dazu muss ich ich zunächst selber wissen was gut ist. Nochmal uff! Die Message dieser Zeitschrift ist es schlichtweg nicht. Demnach müsste ich sie eigentlich verbieten. Das bringe ich aber ehrlich nicht übers Herz... 

Was sagst du?

Viele Grüße
Goldi

















Heute ist Creadienstag.

2 Kommentare:

  1. Die Idee mit den Hasentassen ist einfach goldig! Ich glaube, wir alle - ob alt oder jung - werde immer von den Schönheitsidealen um uns herum beeinflusst - und es gab immer schon Schönheitsideale. Ich stelle mir vor, wie dünne Frauen gelitten haben, als in der Jungsteinzeit dick als schick galt (siehe Venus von Willendorf). Oder Kurvig in den 1950er-Jahren ;-) Keine kann sich diesen Idealen entziehen, frau kann sich nur bewusst dagegen abgrenzen. Vor Kurzem ist die Dokumentation "Embrace" im ORF gelaufen. Eine Freundin meinte, ein Film den frau sich unbedingt mit den Töchtern ansehen sollte - ich würde sagen: Nicht vor der Pubertät, er ist vor allem im Mittelteil grauslich und dreht sich auch viel um Sex. Aber ein spannender, Augen öffnender Film, kennst du ihn? lg, Gabi

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  2. Hallo liebe Gabi!Danke, für deine Zeilen! Den Film wollte ich auch unbedingt noch sehen. Du sagst es, wir alle können uns wohl keinem Einfluss entziehen. Ich kann meine Kinder hoffentlich nur so stark machen, dass sie immer ganz bei sich sind!
    Viele liebe Grüße
    Goldi

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