Freitag, 13. Dezember 2019

JETZT


Ich hatte schon immer gerne viel zu tun, auch als ich noch keine Kinder hatte. Aber jetzt, als berufstätige Mutter, gibt es gleich mal so viel an Aufgaben und Herausforderungen: Haushalt, Schule, Einkäufe, Erledigungen, Ideen, Pläne, to dos... Ich kann die Füße, die Finger und den Kopf einfach kaum still halten. Das wird dir vermutlich nicht anders gehen. Ich mag das. Was ich allerdings nur schwer aushalten kann: Die wenigsten Dinge lassen sich in einem Rutsch zu Ende bringen. Dafür ist der letzte Monat des Jahres prädestiniert. Wie kein anderer verfügt der Dezember gefühlt wohl über die meisten losen Enden:  Deko, Adventskalender, Wichtelzauber, Nikolaus und Weihnachten. Bei uns schließen sich außerdem eine Geburtstags- und Silvesterfeier und gleich wieder ein Geburtstag im neuen Jahr an. In dieser Zeit stapeln sich die Klassenarbeiten und viele andere Schultermine, die Zeugnisse und Förderpläne nicht zu vergessen, die wollen auch bald durchdacht und geschrieben werden. Außerdem fragte gestern erst eines unserer Kinder, wo wir denn nun den Sommerurlaub verbringen würden. Lauter lose Enden. Schön und gut,  in der Vorweihnachtszeit lassen sich Lichterketten drum wickeln und Weihnachtsbaumkugeln dranhängen, aber da mache ich mir nichts vor, es bleiben lose Enden. 
Dann geht es mir nicht selten so, wie gerade gestern erst beim Pilates: Statt mich auf meinen Bauchnabel und die Atmung zu konzentrieren, einfach mal an nichts zu denken, schwirrte mir noch immer mancher Punkt für mein Bullett Journal durch den Kopf, und ich sah mich vor meinem geistigen Auge schon durch die Stadt flitzen, um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Was ist wann, wie wichtig. Das muss ich immer wieder entscheiden. Oder ich werde entschieden. Ich halte sie aus, die losen Enden, ja, mal mehr, mal weniger gut. Ich halte  sie vor allem gerne immer mal wieder fest und schnüre sie zu einem strammen Jetzt zusammen. Um meinen Hals trage ich eine Kette, auf deren Anhänger steht genau das, was ich immer zu leben und lieben versuche: JETZT!  Ich halte mich wahrlich an diesem Anhänger fest. Denn darum geht es. Das ist, was ich habe, was mich glücklich macht. Ich habe drei gesunde, tolle Kinder, einen liebevollen Mann,der mir unter anderem einfach mal so eine magische Kette schenkt, ein hübsches Haus, einen schmusigen Kater, wirklich gute Freunde und eine Arbeit, die mich erfüllt. Ich bin gesund und mobil, und ich habe Hobbies, die mir Freude bereiten. Darauf möchte ich schauen. Auf das DU, das WIR zu fünft, zu viert, zu dritt und zu zweit und auch auf das ICH. 
Seit ein paar Tagen kann ich mich außerdem noch an einem hübschen Becher festhalten. Eine liebe Freundin überraschte mich neulich damit und rührte mich sehr. Versehen mit ein paar lieben Zeilen, brachte er mich dazu, diese Zeilen zu verfassen, mich daran zu erinnern, wie gut es mir jetzt geht. Was für ein Glück!
Deshalb nun meine 12 Bilder an einem ganz gewöhnlich trubeligen Dezembertag:


Guten Morgen!Im Dezember springen die Kinder besonders schnell in ihre Hosen. Warum? Sie freuen sich darauf, die Wichtelpost zu beantworten, wenn auch etwas schlaftrunken.


Na ja, vermutlich auch wegen der Adventskalenderfreude!In diesem Jahr gibt es übrigens abwechselnd für alle was, auch für uns Großen! 


Schnell das Haus auf Vordermann gebracht und dabei wieder festgestellt, wie gut wir zusammen passen, wie gut wir das alles hier wuppen, gemeinsam.


Der hat es gut! Immerhin liegt er im Arbeitszimmer. 



Dann rasch zur Schule radeln. Für mich ist es die perfekte Mischung: Ich bin gerne Mutter, ich bin aber auch wirklich sehr gerne Lehrerin. 




Die Vorfreude ist auch schon längst in der Schule angekommen. Ganz bald brennt die dritte Kerze. Uiuiui!




Kurze Kaffeepause.


Schätze aus der Weihnachtsbücherkiste. Arm in Arm lesen und kuscheln. Schön!


Am Wochenende kommen liebe Freunde! Da gibt es eine leckere Linsensuppe und eine feine Käseplatte. Großartig!



Die Sonne blitzt noch mal auf. Sie meint, ich solle den Ausblick auf das bevorstehende Wochenende genießen. Mach` ich!



Die Kalender für Oma und Opa sind angekommen. Ich hatte das schöne Zitat fast ganz vergessen und mich gleich noch mal darüber gefreut.2020, sieht gut aus!


Abendliche Studierstube. Voll gemütlich.




Veggie Toast Hawaii, weil es nach dem Einkauf und dem Elternsprechtag schnell gehen musste. Kein Problem für uns...


Nach dem Pilates war ich dann schließlich ganz entspannt.  Am Ende habe ich mich auch doch tatsächlich auf meinen Bauchnabel konzentrieren können... Und in meinem neuen Lieblingsbecher wartete zu Hause schon ein Schlummerschluck weißer Glühwein. JETZT ist einfach immer die beste Zeit!




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