Dieser Post ist eine kleine Notiz an mich selbst. Ein wahrhaftiger Denkzettel. Wenn nämlich im Dezember, der ja seines Zeichens der gemütlichste aller Monate ist, mal wieder in mir der geringste Zweifel aufkommen sollte, es fehle uns hier an Weihnachtsstimmung oder gar an Gemütlichkeit, dann werde ich mir diesen einen kurzen Liebesapfelmoment in Erinnerung rufen.
Ich werde mich daran erinnern, dass wir den Tag über alleine mit dem Sohn unterwegs waren. Während sich die Mädels in Hannover auf den ersten Platz getanzt haben, hielten wir in der BMX-Halle bei den großartigen Stunts den Atem an.
Wir sind durch die Stadt gebummelt, haben ein Carrera-Autorennen besucht, eine Limo getrunken und ´nen belegten Bagel gegessen, jeder einen, mal ohne zu teilen.
Die Zeit zu dritt war wirklich schön, an der rechten Hand den Papa, die Mama an der linken Hand. Aber selbst für "Engelchen flieg" ist auch ein T. nun doch schon fast zu groß. Außerdem brauchten wir zwischendurch unsere Daumen, um tüchtig zu drücken. Gerade hatte uns die Gewinnerinnennachricht erreicht, kamen wir an einer süßen Bude vorbei. Klar, dass wir prompt diese Liebesäpfel kaufen mussten, ein gelungener Willkommensgruß. Zu Hause habe ich rasch eine Lichterkette drumherum gewickelt, und der Empfang war perfekt. Während ich nun so an der Durchreiche stand und Pizza zubereitete, fiel mein Blick auf diese leuchtende Nascherei, um die der Bruder schon einige Zeit gespannt herumschlich und auf seine Schwestern wartete, die er zugegebenermaßen auch schon ziemlich vermisste. Da wurde mir ganz plötzlich ganz warm um´s Herz, als hätte jemand den Heizungsregler höher gestellt: Ist das gemütlich! So wohlig warm gemütlich, an einem ganz gewöhnlichen Samstag. Die Mädchen würden sich sicher freuen! Freuen, zu uns nach Hause zu kommen, wo sie so herzlich empfangen werden; wo wir gleichermaßen stolz auf alle drei sind; wo wir alle drei bewundern, dafür, dass sie so sind, wie sie sind; wo wir ihnen täglich sagen, wie lieb wir sie haben; wo wir so gut es geht zuhören und uns so viel Mühe wie möglich geben, eine schöne Zeit zu haben. Und die haben wir! Eben nicht nur im Dezember. Ich weiß, es gab unzählige Weihnachtsmomente im Frühling, Sommer und auch im Herbst. Meine Instagramaccount ist voll davon. Ob es das erste Frühstück auf der Veranda im März war, eingemuckelt in eine kuschelige Decke, mit jeder Menge Vorfreude auf den Sommer...
... oder dieser eine Tag am Badesee, der uns vorkam, wie ein weiterer Sommerurlaub.
Oder dieser eine Abend, an dem wir uns über den ersten herbstlichen Kerzenschein freuten, geschmierte Stullen gegessen und über den Tag geplaudert haben.
Mein Mann sagte gleich: "Schreib dir das auf!" Tatsächlich habe ich mir einen dicken Tagebucheintrag gemacht. Ich kann nicht immer und um alles eine Lichterkette wickeln, gut so, wäre auch megakitschig. Ich denke, vielleicht ist der Anspruch, den wir Mütter an uns haben, das ganze Jahr über so hoch, dass es mitunter schwer ist, diesen im Dezember noch zu toppen. Aber: Das müssen wir auch nicht. Für mehr Lichterkettenmomente das ganze Jahr über!
Das will ich mir merken! Momente, die mein Herz erwärmen, mal liebesapfelsüß, mal einfach schön und unaufwendig, sie gibt es das ganze Jahr über. Ich muss sie nur sehen und vor allem spüren! Das werden wir jetzt auch. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Herzlichst
Goldi
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