Dienstag, 2. April 2019

Ganz normale Tage oder Vom Überblick behalten




Schnell noch den Teig kneten, zum Gehen auf die Heizung stellen und selbst zum Tanzen verschwinden. Hier ist sowas völlig normal.  Eine liebe Tanzpartnerin allerdings brachte meine Essensplanung neulich sehr zum Staunen: "Du bist so organisiert!" Das wiederum brachte mich zum Schmunzeln, zum Nicken, zum Nachdenken, zum Schreiben, ja, und vielleicht zum Tippsgeben.


Wie stand es neulich in meinem Kalender: Der normale Tag. Er ist der wichtigste von allen Tagen, wenn du es mal rückblickend betrachtest. Ja, so ist es wohl. Im Grunde liebe ich jeden einzelnen Tag der Woche auf seine Weise. Ich mag dieses geschäftige Treiben, wenn alle fünf jeweils ihren Hobbies, der Arbeit oder dem Haushalt nachgehen, und wenn spätestens zum Abendessen alle wieder eintrudeln. Ich mag mal Ballett- oder Fußballshuttle sein, gewöhne mich aber auch zunehmend mehr an den Gedanken, kurzzeitig mal alleine für mich zu sein. Es kommt dann vor, dass ich tagsüber sogar schon mal an den Schreibtisch kann und/ oder die Wäscheberge nicht erst am Abend bewältige oder tatsächlich ein bisschen zeichne, lese oder stricke. 
"Oh, Mama, ich freue mich auf das Donnerstagsgefühl, wenn wir in der Mensa essen gehen! So hat jeder Tag seine besondere Atmosphäre, und ich glaube, ich könnte spüren, welcher Tag ist. Hast du Lieblingstage? Freitag ist so ein Lieblingstag: Am Vormittag wirbel ich durch das Haus, sitze am Schreibtisch und flitze noch mal durch die Stadt. Vorzugsweise besorge ich Geschenke, eines der Kinder ist immer irgendwo zum Geburtstag eingeladen oder einer von uns wird ein Jahr älter. Ich gönne mir dann mindestens einen Cappucchino mit einem Birchermüsli und ein paar frische Blumen. Zum Kochen bleibt dann immer wenig Zeit, uns reicht dann ein kleiner Imbiss an der Durchreiche, und wir freuen uns um so mehr auf ein Sofasausenessen. Das bereite ich wie oben beschrieben vor,  schnappe mir meine Tanztasche, und wenn ich zurückkomme, springe ich nur noch unter die Dusche und von da aus in die Muckelhose, um zum gemütlichen Teil des Abends übergehen zu können. 
Allen Tagen gemeinsam ist, dass wohl jeder einzelne (mehr oder weniger) gut organisiert ist. Diese Organisation liegt mir irgendwie im Blut, man könnte sagen, sie ist pathologisch und gepaart mit absolutem Tatendrang. Ich habe mich daran gewöhnt (mein Mann auch), und ich rede mir ein, ich könnte schlechtere Eigenschaften haben. Diese Struktur gibt mir und der Familie auf jeden Fall viel Sicherheit und großen Halt. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Planung ist immer genau der nötige Freiraum da, um abzuweichen. 
Vielleicht interessiert es dich ja, was mir hilft, mich zu organisieren? Oder noch besser, was hast du für Empfehlungen?!

TIPP 1
Seit einiger Zeit ist mein Bulletjournal mein treuer Begleiter und hilft mir sehr, mich und unser Familienleben zu organisieren. Zunächst hatte ich Scheu, anzufangen, wusste nicht so recht, wie die Struktur meines persönlichen Kalenders sein könnte. Doch die kam dann von ganz alleine und verändert und entwickelt sich auch stetig. Viele kreative Anregungen dazu habe ich gefunden und habe mich vielfältig inspirieren lassen: Jahresübersicht, Monats- und Wochenplanung, Einkäufe, Filmwünsche, Geschenkelisten, Hausarbeiten, Urlaubsplanungen... Es macht mir viel Freude, in dieses wahrhaftige Alltagebuch zu schreiben und zu zeichnen. Es ist ein wunderbarer Zeitvertreib, wenn mal zu wenig Zeit ist, um etwas  Größeres in Angriff zu nehmen und zu viel Zeit, um nichts zu tun. Auf diese Weise wirke ich einer Zettelwirtschaft entgegen und bündel all die losen Enden.




Ich notiere mir wöchentliche to Do´s, und schreibe auf, was ich in der Stadt besorgen möchte. Wenn ich etwas erledigt habe, kreuze ich den Punkt an, wenn ich etwas verschiebe, markiere ich den Punkt mit einem Pfeil.  Von den Besorgungen mache ich mir übrigens ein Foto. Es sei denn, ich habe bei meinem Gang durch die Stadt noch so viel Zeit, dass ich beim Cappucchino in mein BuJo schreiben kann, dann nehme ich es natürlich mit.



Auf einer anderen Seite halte ich fest, was uns der gesamte Monat so bringt.


Die Geburtstagsseiten machen mir immer besonders viel Freude.





TIPP 2
Die Mahlzeiten plane ich für sieben Tage und gehe einmal in der Woche zum Einkaufen. Ich habe einen Einkaufszettel entworfen, auf dem ich einfach nur Kreuze machen muss. Ja, das ist ein großer Einkauf! Für die kleinen Leckereien gehen wir am Samstag dann auch gerne noch mal alle zusammen zum Markt.



TIPP 3
Für die Schulsachen der Kinder habe ich immer ein paar Hefte, Mappen, Pinsel, Stifte und Radiergummis auf Vorrat.




TIPP4
Auch Erlebtes will organisiert sein. All die Einladungen, Eintrittskarten und kleinen Briefe der 365 Tage kommen in diese Kiste. Am Ende mache ich dann eine dicke Schleife um das Jahr und lege es zu den anderen in die Erinnerungskiste. 



TIPP 5
Abgelegte Kleidung und ausrangiertes Spielzeug sortiere ich gleich dreifach: Secondhand/ Flohmarkt, Spende und Erinnerungskiste. So gelingt das Ausmisten ganz wunderbar.



TIPP 6
Seit ein paar Jahren gestalten ich Fotobücher. Ich lade alle Bilder vom Smartphone in regelmäßigen Abständen auf den Laptop, sortiere sie dort nach Jahren und Monaten. Von da aus gestalte ich dann pro Jahreszeit ein Album, und meist kommt noch ein Urlaubsbuch dazu. Mit dieser Archivierung komme ich ganz gut zurecht. 




Nicht selten wartet hier also ein Hefeteig oder etwas anderes Gerührtes darauf, weiter verarbeitet zu werden, während wir noch etwas anderes machen. Gemüse wird gerne schon mal morgens geschnibbelt, bevor es abends zur Suppe zubereitet wird. Es werden so viele Pellkartoffeln gekocht, damit es am nächsten Tag ruckizucki Bratkartoffeln geben kann, weil wir zeitgleich mit den Kindern nach Hause kommen. Päckchen wollen geschnürt, gelagert oder verschenkt werden. Kinder wollen von A nach B gebracht werden, oder sind schon selbstständig unterwegs. Das alles ist tatsächlich eine Frage der Organisation, eine Frage des Überblickbehaltens, und auch irgendwie eine Geschmacksfrage. Mir schmeckt`s, und darüber bin ich auch sehr froh. Ich mag dieses workingmom- Ding, habe meist genug Antrieb und Schwung und das Wichtigste: Ich liebe was ich tue. (Fast) alles, an  (fast) jedem Tag! Yummy!

Eure Goldi











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